Praslin ist die zweitgrößte Insel der Seychellen und liegt nur 40 km nordöstlich der Hauptinsel Mahé. Obwohl sie nicht so bergig ist wie ihre größere Schwester – der höchste Gipfel ist 330 m hoch – bietet Praslin, wie für die Seychellen typisch, Granitformationen, weiße Sandstrände und ein schützendes Korallenriff mit kristallklarem Wasser. In der Nähe der katholischen St. Josephs Kirche in der Grand Anse ragt das Unabhängigkeitsdenkmal majestätisch zwei Meter in den Himmel.
Auf dem Sockel liegt eine Nuss der berühmten Coco de Mer. Früher haben die europäischen Herrscher für eine dieser Riesenfrüchte viel Gold bezahlt. Die legendäre Nuss wächst im Naturpark Vallée de Mai, eines der kleinsten Naturerbe der Welt, das 1983 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt wurde. Ein Besuch dieses berühmten Nationalparks ist ein absolutes Muss für Praslin-Besucher. Der Park befindet sich in einem Tal im Herzen von Praslin. Sein Palmenwald ist ein beeindruckendes Überbleibsel der prähistorischen Wälder, die bereits existierten, als Praslin noch Teil des ehemaligen Gondwana-Kontinents war.
Durch die Kontinentalverschiebung teilte sich Gondwanaland in Afrika, den indischen Subkontinent und Madagaskar auf und ließ die Granitinseln der Seychellen hinter sich. In Millionen Jahren der Isolation entwickelte sich eine einzigartige, endemische Flora und Fauna. Im Gegensatz zum Rest der Insel war das Vallée de Mai bis in die 1930er Jahre ein unberührter Dschungel, fast unberührt von Menschenhand. Über die Coco de Mer existieren verschiedene Mythen.
Ein Grund dafür ist, dass sie eine auffällige Ähnlichkeit mit den menschlichen Geschlechtsorganen aufweist; die männliche Blüte ist bis zu 1m lang hingegen die Kokosfrucht den Geschlechtsteilen einer Frau ähnelt.
Die männliche Pflanze kann eine Höhe von 30m und die weibliche von 23m erreichen. Die Kokosnuss ist der größte Samen der Welt und kann bis zu 20 kg wiegen.
Mit etwas Glück können Besucher verschiedene endemische Vogelarten im Park beobachten, wie z.B. den Vasai-Papagei, die Blaue Taube und den Bul Bul.
Praslin hat mehr als 26 Strände und Buchten. Einer der längsten Sandstrände ist Anse Volbert oder Cote D’Or, der sich im Osten der Insel befindet. Die meisten Wassersportaktivitäten der Insel können hier ausgeübt werden.
Anse Bois de Rose und Anse Boudin im Nordosten, sowie Anse Kerlan im Nordwesten von Praslin sind traumhafte weiße Sandstrände mit fantastischen Granitformationen.
Anse Lazio im Nordosten gilt als einer der schönsten Strände der Welt; eine beeindruckende Kulisse aus pulverweißem Sand, türkisfarbenem Wasser, riesigen Granitfelsen und immergrünen Palmen.
Praslin ist ein sehr guter Ausgangspunkt für Tagesausflüge zu den Nachbarinseln. Die kleinere Insel La Digue wird oft als Kulisse für verschiedene Werbespots und Fotoshootings genutzt. Das Naturschutzgebiet Cousin ist ideal für die Vogelbeobachtung. Curieuse ist eine ehemalige Leprakolonie und Heimat von Riesenschildkröten und der endemischen Coco de Mer Palme.